Auf Einladung der heimischen Landtagsabgeordneten Daniela Beihl (FDP) besuchte die Ministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, den Mühlenkreis.

Nach dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Espelkamp wurde 90 Minuten intensiv mit Gästen über Bildung, Forschung und Lehre diskutiert. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse. Unter den Teilnehmenden waren Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, die Bürgermeister Henning Vieker (Espelkamp) und Kai Abruszat (Stemwede), zahlreiche Kommunalpolitiker, Landtagskandidaten und der Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler.

Die Bundesbildungsministerin ging bei der Diskussion nicht nur auf im Vorfeld gestellte Fragen ein, sondern forderte bei spontanen Reaktionen im Publikum zu Wortbeiträgen auf. Es wurde umfangreich informiert und diskutiert. Themen waren u. a. das NRW-Erfolgsmodell Talentschulen, welche nun bundesweit ausgerollt werden sollen, die Rückkehr zu G9, die Schulfächer Wirtschaft und Informatik und die Stärkung der beruflichen Ausbildung.

Keine Kapitalisten-Ausbildung

Daniela Beihl: „Bildung legt den Grundstein für den eigenen Lebensweg. Mit dem Schulfach Wirtschaft wollen wir keine Kapitalisten ausbilden, sondern Kindern und Jugendlichen, das notwenige Wissen für ein eigenbestimmtes Leben zukommen lassen. Eine Gedichtinterpretation in vier Sprachen, aber keine Ahnung von einem Mietvertrag – hier entwickeln wir den Unterricht jetzt weiter. Zudem stärken wir mit dem Fach Wirtschaft die Verbraucherbildung.“

Herausforderungen bei der Digitalisierung und den Zuständigkeiten

Viele umgesetzte Maßnahmen in NRW wurden von den anwesenden Teilnehmern gelobt. Große Sorge bereitet den Lehrkräften aber die Digitalisierung der Schule. So gibt es zwischen den Schulen – je nach Kommune und Schulträger – wohl größere Unterschiede bei der aktuellen Umsetzung. Eine der größeren Herausforderungen ist, dass häufig Lehrkräfte zu IT-Fachkräften werden, um die IT-Infrastruktur bereitzustellen und zu warten. Die Bundesbildungsministerin würde dies gerne mit einem bundesweiten Programm lösen, hat ihrerseits aber die Herausforderung mit den Zuständigkeiten zwischen Land und Bund. Ministerin Stark-Watzinger: „Wir arbeiten in der Bundesregierung daran. Für den „Digitalpakt 2“ ist aber eine Grundgesetzänderung erforderlich.“