Erfahrungen zum Thema Breitband, hört sich irgendwie seltsam und abstrakt an. Aber ich erinnere mich an viele Gespräche, wo dies eine Art Meta-Thema war, wie kaputte Straßen oder marode Schulen, die man nebenbei erwähnt, aber selbst irgendwie nicht so spannend sind. Man kann zwar ein paar Sätze dazu sagen, aber die wirklichen Probleme erfasst man dann doch nicht in ihrer gesamten Tiefe – wie auch, wir sind ja keine Profis, um da mal einen prominenten Parteikollegen zu zitieren 😉

Aber in manchen Gesprächen, wo ich dann einmal nachgehakt habe, wurde das Thema dann plötzlich erstaunlich anschaulich. Mit der Zeit habe ich dadurch für mich eine Meinung zu dem Thema entwickelt.

Die Gespräche selbst kann und möchte ich gar nicht im Detail wider geben, aber ich habe daraus eine Art O-Ton gemacht und die Namen weggelassen.

Gespräch mit einem Innenarchitekt und Co-Working-Space-Gründer

„Meine Frau und ich haben uns in einem Startup in Berlin kennengelernt. Aber die Wohnungspreise sind dort so stark gestiegen und die Nachbarschaft hat sich so verändert durch die Gentrifizierung, dass uns nach einer Alternative umgesehen haben. Da wir inzwischen auch Kinder haben, fanden wir die Idee toll, aufs Land zu ziehen. Da wir selbstständig sind, ist das uns gut möglich. Wir wollten aber auf das Startup-Flair unseres Co-Working-Spaces nicht verzichten, da kam uns dieser riesige Resthof wie gerufen. Den haben wir dann nach unseren eigenen Vorstellungen umgebaut.

Da wir aber in der Kreativbranche tätig sind, ist für uns schnelles Internet essenziell, das ist hier aber gar nicht so einfach. Derzeit reicht es noch aus, aber wir planen erstens demnächst weitere Mitarbeiter einzustellen und zweitens werden die Anforderungen der Programme immer höher, sei es für Videokonferenzen oder Datenübertragungen. Wenn Glasfaser aber nur in den Kerngebieten der Städte und Dörfer ausgebaut wird, hilft uns das gar nicht, dabei gibt es für Projekte wie unseres in den Großstädten viele Anwärter, die nur auf eine solche Gelegenheit warten.“

Auch hier wieder: da setzt jemand alles auf eine Karte, geht volles Risiko, ist sogar in der Lage, das Leben anderer zu verbessern – und wird dann ausnahmsweise mal nicht von der Bürokratie ausgebremst, sondern von einer schlechten Internetverbindung. Das kann doch echt nicht sein, da muss etwas passieren!

Ihr Nikolaus Netzel
Vorsitzender Freie Demokraten Hille