Zum Bericht des MT vom 05.05.2021, speziell dem Kommentar „unentdeckte Chancen nutzen“

Wie Herr Korfesmeyer in seinem Kommentar schreibt, wollen erfreulicherweise – auch mit dem bisherigen Marketing – viele Menschen in Hille bauen und leben bzw. ihre Unternehmen ansiedeln oder erweitern. Aber bereits diese aktuelle Nachfrage nach entsprechendem Wohnraum bzw. Grundstücken kann die Gemeinde aktuell nicht oder nur schwer decken. Dies führt dazu, dass z. B. die Grundstücke in Hille gegen Höchstgebote verkauft werden konnten. Deshalb sollten zuerst die grundlegenden Probleme gelöst werden, bevor Steuergelder in Marketing und Öffentlichkeitsarbeit investiert werden. Denn wenn wir erfolgreich für Hille werben, wird dies noch mehr Menschen und Unternehmen anlocken.

Hinzu kommt, dass das reine besetzen von entsprechenden Stellen nicht automatisch auch die Erwartungen erfüllt. Dies sehen wir aktuell gerade in Hille am Beispiel des Wirtschaftsförderers, dessen Bilanz umstritten ist. Deshalb sollte für entsprechende Stellen der Aufgabenbereich als auch die Erwartungen im Vorfeld möglichst klar definiert sein.

Es ist auch kein „Denken in längst vergessenen Mustern“, wenn Alternativen statt Vollzeitstellen in Erwägung gezogen werden. In unserer Gemeinde gibt es viele engagierte Personen die für Ihre Unternehmen und Vereine ständig tolle Marketing-Arbeit betreiben. Sei es der Hiller Weihnachtsmarkt, die Weihnachtsverlosung, Sport- und Schützenfeste, Fahrradtouren, Kino, Wettbewerbe etc. Selbst während Corona-Zeiten waren es diese Akteure nicht zu stoppen und wir hatten plötzlich Online-Musik und Sportunterricht, digitale Gottesdienste oder den Hiller Osterausflug. Wir vertreten die Ansicht es wäre zumindest einen Versuch wert als Gemeinde diese Akteure zusammenzubringen und wenn sinnvoll und möglich bei Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit zusammen und abgestimmt zu arbeiten.

Wir glauben auch nicht, dass eine Person alle diese Aufgaben bewältigen kann, sofern die Gemeinde es mit der Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit ernst meint. Diese Person müsste dann zwangsweise auf externe Marketingprofis, wie Designer, Web- und Online-Profis usw. zurückgreifen. Zumal wir uns auch die Frage stellen, ob eine Person überhaupt alle unterschiedlichen Themenbereiche abdecken kann und muss. Vor kurzem wurde der Tourismusverband „Sieben e.V.“ gegründet mit dem Ziel für den Tourismus in den beteiligten Gemeinden, darunter Hille, zu werben. Außerdem wäre es unserer Ansicht nach die Aufgabe eines Wirtschaftsförderers auch mit Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit für den Unternehmensstandort Hille zu werben. Es sollte klar sein, wer für welche Aufgaben zuständig ist, um nicht unnötig Steuergelder auszugeben. Unserer Meinung nach spricht nichts dagegen eine Person in Teil- oder Vollzeit dafür zu engagieren, wenn der Bedarf dann immer noch vorhanden ist und auch der Aufgabenbereich klar definiert wurde. Bevor es aber soweit ist sollten wir zuerst auf Zusammenarbeit setzen und die Grundlagen dafür schaffen, dass die dann hoffentlich zusätzlich angeworbenen Menschen und Unternehmen auch finden, was sie brauchen: bezahlbaren Wohnraum und Grundstücke.