Erfahrungen zum Thema Breitband, hört sich irgendwie seltsam und abstrakt an. Aber ich erinnere mich an viele Gespräche, wo dies eine Art Meta-Thema war, wie kaputte Straßen oder marode Schulen, die man nebenbei erwähnt, aber selbst irgendwie nicht so spannend sind. Man kann zwar ein paar Sätze dazu sagen, aber die wirklichen Probleme erfasst man dann doch nicht in ihrer gesamten Tiefe – wie auch, wir sind ja keine Profis, um da mal einen prominenten Parteikollegen zu zitieren 😉

Aber in manchen Gesprächen, wo ich dann einmal nachgehakt habe, wurde das Thema dann plötzlich erstaunlich anschaulich. Mit der Zeit habe ich dadurch für mich eine Meinung zu dem Thema entwickelt.

Die Gespräche selbst kann und möchte ich gar nicht im Detail wider geben, aber ich habe daraus eine Art O-Ton gemacht und die Namen weggelassen.

 

Gespräch mit einer Marketing-Angestellten

„Als Mitarbeiter eines internationalen Konzerns mit Sitz in der Schweiz erledige ich nahezu sämtliche Arbeiten aus dem Homeoffice heraus. Hierfür benötige ich natürlich eine stabile und ausreichend ausgestattete Internetverbindung als Grundvoraussetzung, da ich viel mit großen Film- und Bilddateien zu tun habe. Steht die benötigte Bandbreite nicht zur Verfügung, muss ich entweder den Arbeitgeber oder den Wohnort wechseln, das wurde mir bereits klar signalisiert. Es kann doch nicht die Antwort von Politik und Verwaltung sein, mich zu einem Wohnortwechsel zu drängen? Weder ich noch mein Arbeitgeber sind in der Lage, diese Infrastruktur selbstständig zur Verfügung zu stellen. Im schlimmsten Fall aber bleibt mir nichts anderes übrig, aber ich müsste meinen gesamten Freundeskreis zurücklassen. Das kann doch nicht das Ziel sein, oder?“

Eine ganz ähnliche Situation wie im ersten Teil, aber noch um einiges grundsätzlicher. Da engagieren sich Menschen ehrenamtlich, erlernen einen Beruf, mit dem sie sich und ihre Familie ernähren können – und dann scheitert es an fehlendem Breitband? Was würde passieren, wenn der Staat so mit seinen Straßen umgehen würde?

„Ach, wir sind doch immer schon mit dem Fuhrwerk unterwegs gewesen, die brauchten auch keinen Asphalt und das war immer schnell genug, was soll dieser neumodische Kram?“ In wenigen Jahren wird man so über Glasfaser reden – und lachen über unsere mangelnde Weitsicht. Oder eben auch nicht, also packen wir es an!

Ihr Nikolaus Netzel
Vorsitzender Freie Demokraten Hille